ELLBACHZENTRUM NIEDERZIER

Nichtoffener hochbaulicher und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb

3. Preis

2025

  • Der Entwurf für das Ellbachzentrum Niederzier basiert auf der Idee, Architektur und Landschaft sensibel miteinander zu verweben. Das Gebäude fügt sich zurückhaltend in den Park ein, mit einem leicht wirkenden, auskragenden Dach, das eine fließende Verbindung zwischen Natur und Baukörper herstellt. Ein großzügiges Foyer entlang der Westseite öffnet sich vollständig zum Park und verknüpft Innen- und Außenräume visuell wie funktional. Im Zentrum des Gebäudes liegt der zweigeschossige Multifunktionsraum als lebendiges Herzstück des Zentrums.


    Das Freiraumkonzept schafft vielfältig nutzbare Außenbereiche, die funktionale und soziale Qualitäten miteinander verbinden. Der Baukörper formt einen öffentlichen Platz mit integrierten naturnahen „Wetlands“, die ökologische Funktionen übernehmen und zur Atmosphäre beitragen. Eine Liegewiese, Aktionsinseln, ein Naturgarten sowie eine schattenspendende Pergola bieten Raum für Freizeit, Spiel und Erholung. Durch eine strukturierte Wegeführung, Sitzgelegenheiten, Fahrradstellplätze sowie mehr als 30 % Verschattungsfläche wird das Mikroklima verbessert und die Aufenthaltsqualität erhöht. Klimaangepasste, einheimische Pflanzenarten fördern zusätzlich die Biodiversität.


    Im Inneren des Gebäudes befinden sich entlang des Foyers die sekundären Funktionsräume wie Küche, Hausmeisterraum und Künstlerraum. Das Obergeschoss ist über zwei Treppenhäuser und einen zentralen Aufzug barrierefrei erreichbar und beherbergt den Musiksaal sowie einen Multifunktionsbereich für Kinder und Jugendliche. Der Haupteingang liegt gut einsehbar an der Südseite.


    Konstruktiv setzt der Entwurf auf einen nachhaltigen Holzrahmenbau mit Holzbalkendecken und einem klaren, rasterförmigen Stützenkonzept, das eine wirtschaftliche und ressourcenschonende Umsetzung ermöglicht. Die Holzkonstruktion reduziert CO₂-Emissionen, ist leicht und effizient, und erlaubt eine flexible Nutzung. Die bauliche Struktur ist symmetrisch entlang einer Mittelachse organisiert. Treppen- und Aufzugskerne sichern zusätzlich die Steifigkeit des Gebäudes.


    Gestalterisch dominiert eine ruhige, natürliche Farbgebung. Holzoberflächen im Innenraum schaffen eine warme Atmosphäre. Das langgestreckte Foyer dient als zentrales Erschließungselement und ermöglicht eine intuitive Orientierung. Strapazierfähige Materialien wie geglätteter Estrich und Holzböden kombinieren Funktionalität mit angenehmer Haptik und guter Akustik.


    Das Energiekonzept folgt dem Low-Tech-Prinzip: Der Technikeinsatz wird auf das Notwendige reduziert, natürliche Ressourcen wie Licht, Belüftung und solare Energie werden maximal genutzt. Eine Wärmepumpe deckt Heizen und Kühlen ab, unterstützt durch Photovoltaik auf dem Dach. Nach Möglichkeit werden natürliche Belüftung und Regenwasserrückhaltung integriert. Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen und Materialien mit hoher Albedo tragen zusätzlich zur Nachhaltigkeit bei. Ziel ist ein energieautarker, emissionsarmer Betrieb mit hoher Ressourceneffizienz über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes hinweg.

WETTBEWERBSBEITRAG

In Zusammenarbeit mit Einenkel Landschaftsarchitektur

Team KOLLEKTIV B | Emma Bujak, Marie Engelking, Oskar Gamböck, Dominik Keul

Auslober | Gemeinde Niederzier
Ort | Niederzier, Nordrhein-Westfalen